Interdisziplinäres Kolloquium "Weltkulturerbe Rammelsberg" 20.-21.April 2023
Das Erzbergwerk Rammelsberg ist ein Ort von herausragender montangeschichtlicher Bedeutung. Mit seiner über tausendjährigen Geschichte des Bergbaus zeugt der Rammelsberg von der Entwicklung des Erzabbaus und der Erzverarbeitung, die nicht nur für die Stadt Goslar und den Harz, sondern auch weit darüber hinaus eine kulturelle, wirtschaftliche und soziale Wirkung hatte. Seit 1992 ist die Anlage Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Es reiht sich ein in eine Reihe weiterer montaner Welterbestätten in Deutschland, Europa und weltweit, die alle vor ähnlichen Herausforderungen stehen: Wie lässt sich ein baulich komplexes industrielles Erbe mittel- und langfristig bewahren, wenn es seine ursprüngliche ökonomische Funktion eingebüßt hat? Wie kann die facettenreiche Geschichte dieser Orte ganzheitlich vermittelt werden?
Die klassischen Forschungs- und Dokumentationsansätze der Geschichtsforschung, der Bauforschung und der Denkmalpflege kommen angesichts der räumlichen und historischen Komplexität und des Umfangs der montanindustriellen Denkmale an ihre Grenzen. Diese Objekte historisch wie räumlich zu erfassen und ihre Entwicklungen anschaulich zu machen, bieten sich diverse Techniken der Digitalisierung an. Das Kolloquium möchte den interdisziplinären Austausch zwischen Geistes- und Kulturwissenschaft, Denkmalpflege, Geodäsie und Informatik fördern und darstellen, wie sich Kompetenzen der unterschiedlichen Fächer nicht nur ergänzen, sondern zu neuen Ansätzen der Forschung, Vermittlung und Erhaltung in der Praxis führen können.
Bitte melden Sie sich bis zum 6. April über folgende Adresse an:
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Für die Teilnahme wird ein Unkostenbeitrag von 75 € erhoben.
Am ersten Tag des Kolloquiums besteht die Möglichkeit, eigene Forschungs- und Vermittlungsprojekte zum Themenfeld Digitalisierung und kulturelles Erbe in einem Workshop zu präsentieren (max. 5 Minuten). Bitte senden Sie bis zum 31. März ein Exposé (max. eine Seite) an
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Das aktualisierte Programm finden Sie hier:
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Auf den Spuren des MLKs quer durch’s Land nach Niesky
Eine weitere Reise ging quer durch das Land, von Braunschweig nach Niesky. Dort befand sich eines der 11 Hauptwerke des Metalleichtbaukombinats Leipzig (MLK). Vor Ort erbrachten zwei Interviews mit Zeitzeugen einen tiefen Einblick in die Geschichte des Werks und des MLKs. Einer von ihnen war Modellbauer und an der Fertigung des Modells (s.u.) beteiligt. Der zweite reiste mit ins Ausland nach Algerien, um die dort beworbenen Bauwerke zu erbauen.
Auch, oder gerade wegen des Werks, stehen in Niesky einige Konstruktionen, wie Sporthallen, Überdachungen oder Kindergärten sowie Zweifamilienhäuser aus Raumzellen. Sogar auf dem Werksgelände wurden ein Bürogebäude des „Typs Berlin“ sowie eine Hallenerweiterung (s. Foto) errichtet. Auf Grundlage der örtlichen Besichtigung und der möglichen Archivunterlagen folgt nun eine Rekonstruktion und Analyse der baukonstruktionsgeschichtlichen Entwicklung des Stahl- und Metallleichtbaus in der DDR.

Hallenerweiterung Halle E Stahlbau Niesky

Betriebseingang Stahlbau Niesky: A. Heinrich und V. Mende (v.l.n.r.)
(04/11/21)
Studentische Hilfskraft (m/w/d) im Bereich Forschung und Lehre gesucht!
Das Institut für Bauwerkserhaltung und Tragwerk sucht zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine studentische Hilfskraft (m/w/d) zur Unterstützung in den Bereichen Forschung und Lehre.
Aufgaben:
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Unterstützung bei laufenden Forschungsprojekten und Lehre
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Erstellung von Flyern und Präsentationen
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Recherche- & Digitalisierungsarbeiten
Anforderungen:
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CAD-Kenntnisse
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Erfahrung im Umgang mit der Adobe Creative Suite wünschenswert
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Sehr gute Kenntnisse in MS-Office
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mit oder ggf. auch ohne Bacherlorabschluss
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Zuverlässigkeit und eigenständiges Arbeiten
Die regelmäßige Arbeitszeit beträgt 20 h/Monat (oder auch bis 40 h/Monat) und kann weitestgehend flexibel eingeteilt werden. Für weitere Auskünfte steht Ihnen Frau Antonia Zöllner gerne zur Verfügung.
Die TU Braunschweig strebt in allen Bereichen und Positionen an, eine Unterrepräsentanz im Sinne des NGG abzubauen. Daher sind Bewerbungen von Frauen besonders erwünscht. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt. Ein Nachweis ist beizufügen. Die Bewerbungen von Menschen aller Nationalitäten sind willkommen.
Zu Zwecken der Durchführung des Bewerbungsverfahrens werden personenbezogene Daten gespeichert. Bewerbungskosten können nicht erstattet werden. Bitte richten Sie Ihre elektronische Bewerbung bis zum 01.09.2021 mit aussagekräftigen Unterlagen an die Technische Universität Braunschweig, Institut für Bauwerkserhaltung und Tragwerk, Antonia Zöllner, Email:
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Neue Wissenschaftliche MitarbeiterInnen am ibt
Herr Dr.-Ing. Sebastian Hoyer begrüßt ganz herzlich seine neuen KollegInnen Frau M.Sc. Annkathrin Heinrich und Herrn M.Sc. Leonhard Wesche. Die beiden sowie Frau M.Sc. Antonia Zöllner verstärken sein Team seit Frühjahr und Herbst diesen Jahres.
Unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. Klaus Thiele wird zum Thema "
Kulturerbe Konstruktion" im Rahmen eines DFG-Schwerpunktprogrammes geforscht. Die an der TU Braunschweig vertreteten Themen sind "Denkmal Massenphänomen Gewerbehalle? Einordnung von Systemhallen in Stahlbauweise der Hochmoderne und deren Attribuierung für eine automatisierte Luftbild-basierte Erfassung" und "Rekonstruktion und Analyse der baukonstruktionsgeschichtlichen Entwicklung des Stahl- und Metallleichtbaus in der DDR unter Zuhilfenahme des Modellbestands des „Metalleichtbaukombinats Leipzig“".
(03/11/21)
Vom Modell aus Niesky zum Bauwerk in der DDR
Das DFG-geförderte Schwerpunktprogramm 2255 zum „Kulturerbe Konstruktion“ enthält u.a. das Projekt „Rekonstruktion und Analyse der baukonstruktionsgeschichtlichen Entwicklung des Stahl- und Metallleichtbaus in der DDR unter Zuhilfenahme des Modellbestands des ‚Metalleichtbaukombinats Leipzig‘“. Dieses wird in Kooperation von dem Institut für Bauwerkserhaltung und Tragwerk der TU Braunschweig mit dem Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Bergakademie Freiberg bearbeitet.
Mit der Projektarbeit wurde im Frühjahr begonnen – allerdings war aufgrund der Coronapandemie erst jetzt ein gemeinsames Treffen vor Ort, weg von der Videokamera, möglich. Bei diesem wurde der aktuelle Forschungsstand festgehalten und das weitere Vorgehen besprochen. Neben den Archivalien in Papierform liegen dreidimensionale Unterlagen als Grundlage vor - Messemodelle (s. Foto). Mit diesen hat der DDR-Stahlbau-Konzern Metalleichtbaukombinat Leipzig (MLK) auf weltweiten Messen für Ihre Produkte geworben.
Die stahlbautechnische Umsetzung zu der damaligen Zeit wird anhand von 1:1 Bauten untersucht. Auch in Freiberg befinden sich einige Objekte, die von außen und z.T. von innen besichtigt werden konnten. Darunter befanden sich ein Bürogebäude des „Typs Berlin“, eine Fachwerkbinderhalle sowie eine mit Vollwandrahmen („Typ Plauen“). Außerdem durften ein Komplex von Gewächshäusern und ein textilbespannter Bau, die alle hallenartige Konstruktionen aufweisen, erlaufen werden. Letzterer wird mit dem typischen Serienprodukt der Werks Blankenburg verschlossen (s. Foto).

Tor-Produkt des Werks Blankenburg: V. Mende, A. Zöllner, Prof. K. Thiele, Dr. A. Benz, A. Heinrich (v.l.n.r.)

Messemodell "Halle E": V. Mende, Prof. K. Thiele, H. Naumann, Dr. A. Benz, A. Heinrich, A. Zöllner (v.l.n.r.)
(19/10/21)
Förderpreis der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte 2021
Herr M.Sc. Julian Rudolph erhielt für seine Masterarbeit am IBT den Förderpreis der Gesellschaft für Bautechnikgeschichte 2021. Seine Arbeit schrieb er im Rahmen einer Studie des Instituts zur sog. Seesener Quadriga, einer 1:3 Kopie der Braunschweiger Quadriga. Dabei ging es um die Aufnahme des Ist-Zustands (im Bild die Blechteilung der Brunonia) sowie die Erforschung bautechnikgeschichtlicher Hintergründe mit dem Ziel der Bewertung der aktuellen Standfestigkeit. Wir gratulieren!
Der Materialoptimierung bei Stahlträgern auf der Spur
Gefunden wurde der Träger durch Umbauarbeiten des Dachstuhls eines DLR-Gebäudes, in dem Ingenieure an einem gebläsebetriebenen Windkanal forsch(t)en. Warum wurde der Träger um bereits 1915 in dieser Form hergestellt? Und warum heutzutage nicht mehr? Wie wurde er produziert und warum hier verbaut? Das ist nur ein Teil der Fragen, die der Träger aufwirft und die die Mitarbeiter des ibt’s sowie des IS zu klären versuchen. Aktuell untersucht ein Masterstudent den Träger und dessen Inschriften, die mit Fotobearbeitungs-Programmen und Köpfen entziffert werden konnten.

DLR-Dachstuhl: A. Heinrich, Dr. S. Hoyer, H. Drees (v.l.n.r.) mit dem Jucho-Träger
(19/05/21)
Nach Abschluss der Sanierung des denkmalgeschützten Audimax der Technischen Universität Braunschweig hat das Institut für Bauwerkserhaltung und Tragwerk gemeinsam mit dem DFG-Netzwerk „Bauforschung Jüngere Baubestände 1945+“ eine öffentliche Online-Führung veranstaltet. In Videos und mit Fotos wird die energetische und brandschutztechnische Sanierung des Audimax gezeigt. Nach der Online-Führung schließt sich eine Diskussion über die Strategien zur Erhaltung und zur Revitalisierung des vor 60 Jahre eröffneten Audimax an.
https://magazin.tu-braunschweig.de/pi-post/das-audimax-wieder-im-neuen-glanz/